Letztes Tor entscheidet - Kampf gegen den Meister

4 Spieler schauen über Dresden
Bildunterschrift Hauptbild
Vor dem Spiel noch einmal frische Luft und den Ausblick genießen

Ein letztes Auswärtsspiel, erneut im Lingnerschloss, erwartete uns noch. Zum Abschluss durften wir uns noch mit dem gefühlt ehemaligen Baden-Badener Team SF Deizisau und dem designierten Meister SC Viernheim messen.

Die Hinfahrt erwies sich für den jüngeren und hinteren Teil der Mannschaft als Gelegenheit, Jan zuzuhören, wie er uns sein Wissen über verschiedene geschichtliche Perioden mitteilte - das Abi steht auch schon bald vor der Tür. Er hielt es bislang noch eher so, wie es sich auch beim Schach in der Eröffnung anbietet: eher ein Verständnis dafür, was warum passiert ist und nicht zu viele Details. Auch, wenn ich da bei Jan guter Dinge bin, beeindruckte mich Dennes auf der Rückfahrt mehr, als er aus dem BGB zu einem beliebigen Paragrafen aus über 1000 ziemlich nah (und einmal exakt) sagen konnte, was dort drin steht.

Die einfache Devise "wenigstens eine Partie wollen wir gewinnen" wurde vom Ersatzmannschaftsführer Dennes ausgegeben. Kein leichtes Unterfangen, da wir davon ausgehen konnten, im Wesentlichen wieder 200 oder mehr Elo an jedem Brett weniger zu haben. Am Samstag gegen Deizisau waren es zwischen 202 und 375 Elo, duchschnittlich 268 ELo. Am Sonntag gegen Viernheim waren es zwischen 244 und 377 ELo, durchschnittlich 313 Elo.

Jedoch - und auch wenn Elo durchaus Schach spielt - sind Überraschungen in einzelnen Partien immer drin. Wir waren also durchaus guter Dinge. Unser Vertrauen in unsere Mannschaft war so groß, dass wir sogar die Meldung für den Sonntag vor der für den Samstag abgaben. Eventuell könnte es natürlich auch dadurch gekommen sein, dass die Reihenfolge im System unerwartet die 13. Runde über der 12. Runde hatte.

Schon am Freitag Abend beging ich den ersten Fehler des Wochenendes: auf dem Rückweg vom Restaurant kamen wir auf Jugendsprache zu sprechen. Das typische Unverständnis aller anderen Generationen kommentierte ich zu Dennes dann mit "Aber Dennes, du warst ja auch mal jung". Es stellte sich übrigens auf der Rückfahrt etwas überraschend heraus, dass unser Durchschnittsalter offenbar nahe der 30 Jahre liegt. Ich habe keine Ahnung, was das aussagt, aber im Geiste sind wir sicherlich noch alle jung geblieben!

Vor das erste Spiel des Wochenendes hat der Spielplan aber eine gewisse Zeitspanne des Wartens gesetzt - Spielbeginn um 14 Uhr ist bei Bekanntgabe der Paarungen um 12 Uhr weder wirklich spät, noch sonderlich früh. Um dieses Mal trotzdem etwas von einer schönen Stadt mitzubekommen, in der ich Schach spiele (und ich in Viernheim praktisch herausgefunden habe, dass das durchaus machbar ist), machte ich mich mit Johannes auf, ein bisschen Sightseeing zu betreiben. Wir trafen Schiller, lernten interessante alte Maßeinheiten kennen und wurden dann kurz bevor es zu den richtigen Highlights ging, nass. Das Abenteuer Dresden außerhalb des Schachs wurde abgebrochen, aber dem Resultat schadete es jedenfalls nicht.

 

Eine Kirche
Wie ist die Kirche wohl entstanden?

 

Allgemein ist der Umgang der Spieler immer eine spannende Sache: Sreyas war schon um halb sieben beim Frühstück anzutreffen, während andere eher die Zeit ausreizten. Und dann gab es noch Stefan, bei dem um 7 Uhr der Fernseher anging und ihn aus dem Schlaf riss...

Genug der Ereignisse vor dem Schach, es ging auf zum Spielort!

 

Bushaltestellen
Zum Glück durften wir bei den schönen Elbschlössern aussteigen und mussten nicht noch zur Mordgrundbrücke

 

Das Schloss punktete auch dieses Mal mit einer Riesenaussicht und einem großartigen Catering. Besonders beeindruckend fanden wir, dass es diesmal auch vegane Anteile am bereitgestellten Essen gab. Leider weilte David nicht vor Ort, aber man kann nur Hut ab sagen. Da kam nichts anderswo dran bisher!

 

Spieler im Spielsaal
Unterschiedliche Zustände kurz vor der Partie. Sreyas wiederholt noch Varianten, Stefan sitzt schon am Brett und jemand schnappt Luft

 

Dann ging es endlich auch los, im höchstwahrscheinlich deutschesten der Mannschaftskämpfe in allen Ligaspielen: sieben Deutsche auf beiden Seiten saßen an den Brettern. Es gibt wenig Grund hier Spannung aufzubauen, da das Ergebnis, zumindest was den Mannschaftssieg angeht, nie in Frage stand. Aber konnten wir denn eine Partie gewinnen? Gehen wir einmal von oben nach unten durch:

Anthony

Leider ging die Eröffnung klar an die deutsche Nummer 2 Matthias Blübaum, der schnell einen großen Zeitvorteil erspielt hatte. Die vermutlich entscheidende und kritische Position ergab sich nach bereits nach 14 Zügen:

 

Anthony 1

 

Anthony versuchte hier mit 14...Db6 gegen einen isolierten und verdoppelten Mehrbauern zu spielen. Die isolierten Doppelbauern erwiesen sich jedoch bedauerlicherweise als deutlich stärker, als erwartet. Stattdessen hätte 14...dxe3 die Partie in etwa im Gleichgewicht gehalten. Gegen die fehlerfreie Partie von Matthias gab es für Anthony anschließend nichts zu holen. Niederlage

Dennes

Man sieht es der Partie gar nicht an, aber Dennes hatte währenddessen mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen. Die zwischenzeitlichen inneren Wünsche nach einer Partieaufgabe mussten glücklicherweise nicht erfüllt werden und am Ende stand bei Dennes die Verbesserung des Empfindens im Vordergrund. Dabei hatte er sogar um die Zeitkontrolle noch die Chance in zugegebenermaßen sehr unübersichtlichen Partie ein unerwartetes Comeback zu schaffen:

 

Dennes 1

 

Hier zog Dennes 40.Dh6, was die Dame jedoch zu sehr ins Abseits stellte. Stattdessen war mit 40.Df4 mit den Ideen Dc7+ und/oder Se3 genügend eigenes Spiel zu generieren. In Anbetracht der (auch zeitlichen) Umstände sollte es aber nicht überraschen, dass es bald darauf gegen die deutsche Nummer 4 Dimitrij Kollars ans Aufgeben ging. Niederlage

Stefan

Gegen den deutschen Bundestrainer Jan Gustaffson ging es von Anfang an in die falsche Richtung. Auch ein Damentausch konnte dem schwarzen König nur bedingt Erleichterung verschaffen. Sehenswert, wie Gustaffson hier die letzten Hoffnungen zerstörte:

 

Stefan 1

 

Die Struktur sieht schon wenig begeisternd aus und Gustaffson verschlecherte diese mit 25.Sde6+ noch weiter, da nach 25...fxe6 26.Lxd6+ der Th6 blockiert wurde. In der Folge brach die Stellung an allen Ecken und Enden zusammen. Niederlage

Torben

Mit gutem Eröffnungsspiel schaffte es Torben, dass es sich um eine Partie mit wenig Risiko für ihn handelte. Einigermaßen zügig verschwanden viele Figuren vom Brett und dann bot der Großmeister Remis:

 

Torben 1

 

So viel ist nicht los, aber man muss trotzdem erstmal die Überwindung aufbringen, dass gegen einen fast 300 Elo schwereren Gegner weiter zu spielen. Torben tat es mit 24.f3, gefolgt von 25.g4 und erzielte einen Minivorteil, der sich aber spätestens nach dem in Kürze folgenden Damentausch in Nichts auflöste. Trotzdem, eine solide Leistung! Remis

Jan

Die Eröffnungsbehandlung genügte allen Bundesligaansprüchen, doch es zeigte sich, dass selbst wenn man weiß, dass der Gegner nicht die kritische Variante spielt, es alles andere als einfach ist, dies auch nachzuweisen. Ausgleich war dann nur sehr kurzlebig und schnell stand Jan mit dem Rücken zur Wand.

 

Jan 1
Hier hätte Schwarz mit 17...Sb6 und Überführung des Springers nach d5 vollwertiges Spiel haben können. Nach stattdessen 17...Td8 ging es für den Springer bald deutlich passiver nach f8.

 

Auch wenn es in der Zeitnotphase nicht die souveränste Verwertung war, erschien Jans Niederlage gegen Rustem Dautov ziemlich unausweichlich. Niederlage

Johannes

In der Paarung zweier Spieler, deren Namen ineinander übergehen kann (Johannes von Mettenheimann), bahnte sich für den außenstehenden Beobachter mit Kenntnissen des letzten Spieltages in Dresden eine Art Wiederholung der Partie Lammers - Shirov an. Johannes holte aus seinem Katalenen nichts heraus und bald ergab sich eine eher typisch Abtauschslawische Struktur, in der aber nur Schwarz Freude an der Partie hatte. Doch dann passierte folgendes:

 

Johannes 1

 

Schwarz steht natürlich besser, aber Andreas Heimann wollte es mit 29...b3 direkt gewinnen. Es ist nicht überliefert, was genau er übersehen hatte, aber nach 30.Dxb3 verbietet sich 30...Dxc1 wegen 31.Db8+ Lf8 32.Sd7 und nach 30...f6 31.Sd3 ist der Lc1 überdeckt. Ein Spiel auf Sieg war nach 30...Sxf2 31.Kxf2 Dxc1 wegen des offenen Königs jedoch auch nicht mehr möglich. Remis

Felix

Mein Gegner (Alexander Graf) verbrauchte viel Zeit in der Eröffnung, nur um dann eine schlechte Zugfolge zu wählen. Anstatt aber bereits das Ruder zu übernehmen, verwechselte ich die Varianten und sah mich plötzlich eher wieder im Hintertreffen. Doch ein etwas wenig zielstrebiges Spiel des Großmeisters brachte mich wieder auf die Spur, bis nur noch der Schwarze am Drücker sein konnte. Ich wickelte in ein Endspiel ab, welches gerade bei geringer Zeit unangenehm zu spielen war und bald zu größeren Vorteil für mich führte:

 

Felix 1

 

Leider forcierte ich die Dinge hier mit 32...a5 unnötig früh, wonach sich der Vorteil schnell verflüchtigte. Mit dem ruhigen 32...Kg7 und der Idee anschließend per h7-h5-h4-h3 den Bauern auf h2 zu fixieren, hätte Weiß schweren Zeiten entgegengeblickt. Nahc der verpassten Chance erledigte mein Gegner den Rest der Verteidigung souverän. Schade, da hätte mehr drin sein können. Remis

Sreyas

Die ersten 20(!) Züge bis zu klarem Vorteil blitze der IM raus. Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht, doch Sreyas erzeugte praktische Probleme, bis er in ein etwas unangenehmes (schlechtere Bauernstruktur, Gegner hat einen Freibauern), aber noch ausgeglichenes Turmendspiel entkommen war. Dort musste er schließlich eine Entscheidung ob des folgenden Weges seines Königs treffen. Sreyas entschied falsch, weil er einen entscheidenen Hebel nicht gesehen hatte, wonach dem gegnerischen Freibauern nicht länger die Unterstützung des Königs vorenthalten werden konnte.

Die Partie sollte eigentlich gelaufen sein, denn auch wenn Sreyas versuchte, in der Zwischenzeit selbst Freibauern zu bilden, sollte das alles zu langsam sein. Doch dann:

 

Sreyas 1

 

Hier gewinnt einfach 46...Ke1, wonach sich der König hinter dem Turm versteckt. Weiß ist mit seinem h-Bauern zu langsam. Stattdessen zog der Schwarze instantan 46...Kc3?, mit der Abischt, sich hinter dem b-Bauern zu verstecken. Nach 47.Txa5 nahm Sreyas jedoch den entscheidend wichtigen a-Bauern vom Brett, da 47...c1=D nach 48.Tc5+ zu keiner Mehrdame führt. Mit diesem letzten Trick war die Stellung wieder ausgeglichen und noch einmal ließ Sreyas nichts anbrennen. Remis

Damit stand am Ende ein durchaus respektables 2:6 zu Buche, aber noch kein Sieg.
Die Suche nach einem Restaurant war erneut keine einfache, da in der Restaurantmeile wirklich alles komplett besetzt war. Doch mit dem einfachen Trick des Wartens gelangten wir dann doch noch an Sitzplätze und Essen.

Anthony erzählte uns von dem schweizerischen Begriff "untauglich". Untauglich ist, wer den Wehrdienst nicht antritt (sei es nun freiwillig oder unfreiwillig). Doppelt untauglich ist, wer den Ersatzdienst nicht leisten kann. Ganz vergleichbar ist es nicht, aber ohne Sieg hätte sich schon doppeluntauglich angefühlt. Immerhin hätten wir nicht für 11 Jahre dafür zahlen müssen... Am Willen hat es jedenfalls noch nie gelegen.

Keine unliebsamen Überraschungen am Sonntagmorgen, dafür entsprach Jan den Erwartungen, indem er weniger als 10 Minuten(!) vor Abfahrtszeit zum Frühstück erschien (immerhin fertig gepackt). Es war also alles bereitet für den Wettkampf gegen den kommenden Meister Viernheim. Diese müssten am letzten Wochenende (27. und 28. April) in Hannover(!) schon einen unerwarteten Einbruch erleben, um ihre 3 Mannschaftspunkte Vorsprung nicht ins Ziel zu bringen.

 

Viernheimer Topspieler
Vorne Mamedyarov, dahinter erwartet Dennes noch seinen Gegner. Im Hintergrund links sitzt Korobov

 

Anthony

Vorne hatte Anthony die schwerste Aufgabe der gesamten Saison vor sich: ein Spiel gegen einen 2700er. Mamedyarov ist als ehemalige Nr. 2 und einer der wenigen Spieler, der es über die 2800-Grenze geschafft hat, kein Unbekannter. 
Anthony kommentiert seine Partie selbst:

[Event "Bundesliga"] [Site "?"] [Date "2024.03.17"] [Round "13.1"] [White "Petkidis, Anthony"] [Black "Mamedyarov, Shakhriyar"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "C02"] [WhiteElo "2423"] [BlackElo "2734"] [Annotator "Petkidis, Anthony"] [PlyCount "96"] [EventDate "2023.12.02"] [SourceVersionDate "2022.10.14"] [WhiteTeam "HSK Lister Turm"] [BlackTeam "SC Viernheim"] {[%evp 0,96,25,16,42,29,26,8,-9,2,7,14,-6,-1,4,7,7,0,0,-3,18,43,21,21,12,-18, -17,-4,-6,-6,36,-31,-20,-46,-35,-24,-19,3,-2,-4,9,20,12,-3,0,0,-6,0,0,0,0,-21, 0,0,27,0,-10,16,6,2,13,0,0,-42,-18,-34,-23,-50,-21,-21,-25,-33,-27,-32,-26,-41, -43,-41,-27,-57,-44,-50,-74,-65,-45,-31,-29,-23,-23,-129,0,10,0,0,38,26,23,22, 22] Vor und während der Partie war ich sehr aufgeregt über die Chance, zum ersten Mal gegen einen 2700er antreten zu können} 1. e4 e6 {kam als Überraschung, aber ich hatte schon damit gerechnet überrascht zu werden. Vorbereitet habe ich mich nur auf zwei andere Züge} (1... e5) (1... c5) 2. d4 d5 3. e5 c5 4. c3 Nc6 5. Nf3 Qb6 (5... Bd7 {ist momentan mehr in Mode}) 6. a3 Bd7 (6... c4 {ist hier der Hauptzug}) 7. b4 cxd4 8. cxd4 Rc8 9. Bb2 (9. Be3 { ich wusste noch, dass es diesen Zug hier auch gibt}) 9... Nh6 {kannte ich nicht mehr} (9... Na5 10. Nbd2 Nc4 11. Nxc4 dxc4 12. Rc1 Qa6 13. d5 exd5 14. Qxd5 Ne7 15. Qd6 {ich konnte mich erinnern, das noch analysiert zu haben}) ( 9... Nge7 {so ging eine Partie von Pragg vom letzten Worldcup weiter, die ich sehr beeindruckend fand} 10. Nc3 Na5 11. Bd3 Nc4 12. Bc1 a5 13. O-O axb4 14. Rb1 Qa7 15. axb4 b5 16. h4 Qb6 17. Re1 h6 18. Re2 Bc6 19. Ra2 Bb7 20. Ra5 Bc6 21. Qe2 g6 22. Rba1 Nf5 23. Ra6 Qd8 24. g4 Nxh4 25. Nxh4 Qxh4 26. Bxc4 bxc4 27. Rxc6 Rxc6 28. Ra8+ Kd7 29. Qf3 f5 30. b5 Rc8 31. Nxd5 Qxg4+ 32. Qxg4 fxg4 33. Nb6+ Kc7 34. Nxc8 Kb7 35. Ra6 Kxc8 36. Rxe6 Kb7 37. Rxg6 c3 38. Rc6 Bb4 39. Bxh6 Rd8 40. Rc4 Ba5 41. e6 Kb6 42. e7 Re8 43. Bg5 Kxb5 44. Rc5+ Kb6 45. Rd5 Bb4 46. Rd8 Rxe7 47. Bxe7 Bxe7 48. Rc8 g3 49. Rxc3 {1-0 (49) Praggnanandhaa,R (2690)-Berkes,F (2615) Baku 2023}) 10. Nc3 Na5 11. Na4 Qc6 12. bxa5 {ist zu lasch und Schwarz bekommt vollen Ausgleich} (12. Nc5 {ist hier der Zug} Nc4 13. Bxc4 (13. Bc1 {von der Variante hat mir Torben nach der Partie noch erzählt}) 13... dxc4 14. d5 Qxd5 15. Qxd5 exd5 16. Nxd7 Kxd7 (16... c3 {wäre hier besser }) 17. O-O-O {war eine Variante, die ich kurz berechnet, aber falsch eingeschätzt habe}) 12... Qxa4 13. Qxa4 Bxa4 14. Bd3 f6 (14... Bc2 {geht nicht wegen} 15. Rc1) 15. Kd2 Be7 (15... Ng4 16. Rhf1 fxe5 17. Nxe5 (17. dxe5 { zieht die Engine vor} Bc5 18. Ke2) 17... Nxe5 18. dxe5) 16. exf6 {ist ungenau und Weiß sollte lieber die Spannung halten} (16. Rhc1) 16... gxf6 17. Bc3 { bereitet The1 vor} (17. Rhe1 {habe ich auch überlegt, klappt aber nicht so gut wegen} Bd8 18. Bc3 (18. Rxe6+ Kf7) 18... Rxc3 19. Kxc3 Bxa5+ {und der Turm steht im Spieß}) 17... Nf7 18. Rhe1 Kd7 (18... Bd7 {wäre besser, um die Struktur zu halten}) 19. Rxe6 {war der einzige Zug, über den ich nachgedacht habe. Nachdem ich ihn ausgeführt habe, sah mein Gegner etwas verlegen aus und ich vermute, dass er diese Option bei seinem letzten Zug übersehen hat} Kxe6 20. Re1+ Kd7 {ist der einzige Zug} (20... Ne5 21. dxe5 {hiernach werden alle weißen Leichtfiguren aktiv, insbesondere der Sf3 und Lc3, die zuvor zuvor recht eingeschränkt waren}) (20... Kd6 21. Bb4+) 21. Bf5+ Kd8 22. Bxc8 Nd6 23. Be6 Ne4+ {Die letzten Zügen waren forciert. Diese Stellung hatte ich bei 19. Txe6 vor Augen und habe dann gesehen, dass es hier zwei Optionen gibt} 24. Kd3 (24. Rxe4 {hierüber habe ich auch länger nachgedacht, aber mich am Ende zum Glück dagegen entschieden} dxe4 25. Nh4 Bd7 26. d5 Bxe6 27. dxe6 {Das war die Stellung, die ich versucht habe einzuschätzen. Wenn Weiß zu Sf5, Ke3, und Kxe4 kommt, steht er glatt auf Gewinn, aber er ist einige Tempi zu langsam} Rg8 {Der Turm kommt über g5 oder g4 ins Spiel und Weiß ist viel zu langsam} ( 27... Z0 28. Ke3 Z0 29. Kxe4 {ist für Weiß gewonnen} Z0 30. Nf5 {das war die Traumstellung, die ich vor Augen hatte}) 28. Ke3 Rg4 29. g3 Bc5+ 30. Ke2 Ke7) 24... Nxf2+ 25. Ke3 (25. Ke2 {auch überlegt} Ne4 26. Bb4 (26. Kd3 {wäre hier besser}) 26... Bxb4 27. axb4 Re8 {fand ich unangenehm}) 25... Ne4 (25... Nd1+ { habe ich ursprünglich übersehen} 26. Kd2 (26. Rxd1 {auch hier habe ich kurz über das Qualleopfer nachgedacht, aber es schien mir einmal mehr nicht genug zu sein} Bxd1 27. Bxd5 Kc7) 26... Nxc3 27. Kxc3 Bc6 28. Nh4 (28. Kb3 {habe ich aus der Ferne nicht gesehen und ist wahrscheinlich einfacher} Bd6 29. g3 Bc7 30. Kb4 h5 31. Bf5 (31. Bf7)) 28... Bxa3 29. Nf5 Bd7 {die Stellung hatte ich bei meiner Berechnung vor Augen und dachte, dass Schwarz hier bessere Gewinnchancen hätte als in der Partie. Weiß hat objektiv aber auch hier genug Spiel für Ausgleich}) 26. Bb4 Bc6 (26... Re8 {hielt ich für sehr remislich} 27. Bf7 Bxb4 28. Bxe8 Bxe1 29. Bxa4 Bxa5 30. Bb3) (26... Bxb4 27. axb4 Re8 28. Bg4 Bd7 29. Bxd7 Kxd7 30. Kf4 Rc8 {der schwarze Turm kann über die c-Linie reinkommen. Weiß muss zusehen, dass er am Königsflügel Spiel organisiert, was dank des aktiven Königs auch schnell genug möglich ist} 31. g4 Rc4 32. h4 Rxb4 33. g5 Ke6 34. Rc1) 27. Kf4 (27. Bf5 {wäre etwas präziser} Bd6 (27... Re8 28. Kf4) 28. Nd2 (28. Bxe4 dxe4 29. Nh4 Bxh2) 28... Bxb4 29. axb4 Nd6 30. Bd3) 27... Bd6+ 28. Bxd6 Nxd6 29. Bf5 (29. a6 b5 30. Bf5 Bd7 31. Nh4) 29... Bd7 30. Bd3 (30. Nh4 {war die Alternative, über die ich nachgedacht habe} Nc4 31. Bxd7 Kxd7 32. Nf5 Re8 33. Rxe8 Kxe8 34. Ne3 {haben wir uns nach der Partie noch mit Torben angeschaut}) 30... Rg8 31. Bxh7 { führt zu einem Endspiel, in dem Weiß einen Bauern weniger hat, aber dank seines entfernten Freibauern und seiner aktiven Figuren sollte er genug Spiel haben, um das Remis zu sichern} (31. g3 {wäre eine Alternative} Nc4 {droht Tg4#} 32. Bxc4 dxc4) 31... Rg4+ 32. Ke3 Rxg2 33. Rg1 (33. Re2 Nc4+ 34. Kd3 Rg7 {fängt den Läufer}) 33... Nc4+ (33... Ra2 34. h4 Rxa3+ 35. Kf4 Rxa5 36. h5 { war das, worauf ich mich verlassen habe. Tatsächlich muss Schwarz hier bereits etwas aufpassen, dass er nicht schlechter steht}) 34. Kf4 Rxg1 35. Nxg1 Ke7 36. Ne2 Nxa5 (36... Nxa3 {hielt ich während der Partie für gefährlicher, ist aber auch remis} 37. Nc3 Bc6 38. Bd3 Nc4 39. Bxc4 dxc4 40. h4 b5 41. axb6 axb6 42. h5 b5 43. d5 Bd7 44. d6+ Ke6 45. h6 Kf7 46. Ne4 b4 47. h7 Kg7 48. Nxf6 c3 49. Ke3) 37. Nc3 Be6 38. Bd3 a6 39. a4 {um b5 zu verhindern, wonach Schwarz vielleicht Sc4 folgen lassen kann} Kf7 (39... Nc6 40. Ke3 Nb4 41. Bb1) 40. Bf1 Nc6 41. Bg2 Ne7 42. a5 Nc6 43. Nxd5 Nxa5 44. Nb6 Ke7 (44... Nc4 45. Nxc4 Bxc4 46. Bxb7 a5 47. Bc6 Bb3 48. Ke3 a4 49. Kd2) 45. h4 Bf7 46. Kf5 Nc6 47. Nc8+ ( 47. Bxc6 Be6+) 47... Kf8 48. Kxf6 Nxd4 {(=) Insgesamt eine gut gespielte Partie, mit der ich sehr zufrieden sein kann} 1/2-1/2
©️ für den PGN Viewer Chessbase GmbH

Eine ganz starke Leistung!

Dennes

Dennes hatte seine Probleme diesmal ausschließlich am Brett, gegen den Spanier David Anton nahmen diese jedoch schnell unüberwindliche Ausmaße an. Ihm gelang es nie, sich zu befreien und so wurde Dennes eingeschnürt und erdrückt, bis der Großmeister Kasse machte und solange Bauern eroberte, bis Dennes aufgab. Niederlage

Stefan

In Stefans Partie kam ein eher ungewöhnlicher Katalane aufs Brett. Zwar konnte man durchaus die ein oder andere Schwäche in der Stellung des ukrainischen GMs ausmachen, doch der Mangel an Entwicklung verhinderte jegliches Ausnutzen dieser Vorteile. Dynamisch ging es Stefan an den Kragen, aber er schaffte es noch, dank etwas ungenauem Spiel des Gegner, in ein Endspiel zu kommen. Hier bot sich eine Chance:

 

Stefan 2

 

Weiß muss diverse Probleme lösen, am wichtigsten ist aber der unterentwickelte Damenflügel. Mit der Abfolge 21.d5! Td6 22.Td4 gefolgt von S1d2 ließ sich das (auch aufgrund des angegriffenen Bauern b4) am Besten angehen. Stattdessen sorgte Stefan mit 21.f3?! für mehr Kontrolle über die weißen Felder und Luft für den König. In der Folge gelang Stefan die Entwicklung aber nur noch auf Kosten von Material, was sich schnell entscheidend bemerkbar machte. Niederlage

Torben

Korobov gegen Torben war auch das Duell der Haarmähnen. 

 

Georg Meier, Anton Korobov
Hinten denkt Georg Meier gegen Jan nach, vorne Korobov gegen Torben. Foto von Ina Gottschall

 

Korobov ist auch kein Kind von Traurigkeit und Torben will es immer wissen. Es kam also Benoni aufs Brett. Hinterher erzählte Torben davon, dass Korobov in einem Interview auf die Frage, welche schlechte Eröffnung er gerne spiele, mit "Königsindisch" antwortete. Wie objektiv korrekt diese Aussage ist, sei jetzt mal dahin gestellt, aber die von ihm dabei erwähnten mangelnden Gegenspielchancen (aha!?) gepaart mit wenig Raum sollten in der Partie auch im Benoni aufs Brett kommen. Zwar gelang Torben die erste Eröffnungsüberraschung, in dem er von seiner Partie gegen Wojtaszek (Baden-Baden) abwich, doch bald galt es für Torben, sein Wort zu einem Selfie vor der Partie, "Korobov opfert - Frisur sitzt", zu beweisen:

 

Torben 2

 

Schwarz hat versucht, den Damenflügel abzuriegeln, doch mittels 27.b4! riss Korobov die Mauer entscheidend ein. Nach 27...axb4 28.a5 war die Position aufgehebelt und der d-Bauer konnte nicht mehr blockiert werden.

 

Torben wehen die Haare ins Gesicht
Es ist jedem selbst überlassen, zu entscheiden, wie gut die Frisur sitzt

 

Korobovs Frisur saß jedenfalls gut und seine schachlichen Fähigkeiten konnte man bei der Verwertung nicht anzweifeln. Niederlage

Jan

Für Jan ging es gegen den ehemaligen deutschen Nationalspieler und jetztige uruguayische Nummer 1 Georg Meier. Dessen Rubinstein-Französisch ist legendär, genauso wie die Anekdote über Meier, der einmal seine Analysen zu einem möglichen Endspiel in der Variante veröffentlichte, um die Leute davon zu überzeugen, dass es Remis sei. Das hielt den Optimisten Jan natürlich nicht davon ab, mit der Aussage reinzugehen, dass er gegen Rubinstein Vorteil herausholen würde. Hört von ihm selbst, was daraus geworden ist:

[Event "Bundesliga"] [Site "?"] [Date "2024.03.17"] [Round "13.5"] [White "Pubantz, Jan"] [Black "Meier, Georg"] [Result "1-0"] [ECO "B22"] [WhiteElo "2276"] [BlackElo "2620"] [Annotator "Pubantz, Jan"] [PlyCount "163"] [EventDate "2022.??.??"] [WhiteTeam "HSK Lister Turm"] [BlackTeam "SC Viernheim"] 1. e4 c5 {unerwartet spielte mein Gegner Sizilianisch, ich hatte mich auf Französisch eingestellt} 2. c3 Nf6 3. e5 Nd5 4. Bc4 Nb6 5. Bb3 Nc6 6. Nf3 d5 7. exd6 Qxd6 8. Na3 Be6 {hier endeten meine Theoriekenntnisse} 9. Nb5 (9. d4 {war die Alternative und wäre wahrscheinlich besser gewesen} Bxb3 10. axb3 cxd4 11. Nb5 Qd7 12. Nbxd4) 9... Qd7 10. Bxe6 Qxe6+ 11. Qe2 Qxe2+ 12. Kxe2 Rc8 13. d4 c4 14. Bf4 {hier war ich nicht wirklich zufrieden mit der Stellung} a6 $2 {ein grober Fehler, der Weiß eine konkrete Kombination ermöglicht} (14... Nd5 15. Bg3 a6 16. Na3 b5 17. Nc2 {hiermit hätte ich gerechnet, wo Schwarz waherscheinlich leicht angenehmer steht}) 15. Nc7+ Kd8 (15... Kd7 16. d5 Nd8 17. Ne5+ Kxc7 18. Nxc4+) 16. d5 e5 {aus der Not geboren} (16... Na7 17. Ng5 { [%csl Yf7][%cal Yg5f7]}) 17. dxc6 exf4 (17... Kxc7 {mit sowas hatte ich eher gerechnet} 18. cxb7 Kxb7 19. Bxe5) 18. cxb7 Rb8 19. Nxa6 {hier stehe ich nun klar auf Gewinn, trotzdem ist die Verwertung nicht beliebig.} Rxb7 20. Rhd1+ Kc8 21. Rd4 {wichtiger Zug, um den Druck aufrecht zu erhalten und seine Bauern zu attackieren} g5 22. Nxg5 Rg8 23. h4 h6 24. Ne4 Ra7 25. Nb4 Bxb4 26. cxb4 Rxg2 27. Nd6+ Kb8 28. Kf3 Rh2 29. Rxf4 Rh3+ 30. Kg2 Rd3 31. Nxc4 Nd5 32. Re4 { bis hier war die Technik relativ sauber in der Folge spielte ich etwas ungenau} Rc7 33. b3 f5 34. Re8+ Ka7 35. Ne3 Rg7+ 36. Kf1 Nxe3+ 37. Rxe3 Rxe3 38. fxe3 Rg4 39. Kf2 Rxb4 40. Rh1 h5 41. Kf3 Kb6 42. Rg1 Rxh4 43. Rg6+ Kc5 44. Rg5 Rh3+ 45. Kf4 Kb4 46. Rxf5 Rh2 47. e4 h4 48. Rh5 h3 49. Kf5 Rf2+ 50. Kg4 Re2 51. Rxh3 $6 {hier machte ich es unnötig nochmal spannend} (51. Kf3 {wäre deutlich einfacher gewesen} Rxa2 52. Rxh3 Kxb3 53. Rh8 {[Anmerkung des Autors: der schwarze König wird abgeschnitten und eine Verteidigung von vorne funktioniert wegen der Kontrolle der achten Reihe nicht]}) 51... Rxe4+ 52. Kf3 Re8 53. Rh4+ Kc3 54. Ra4 Rh8 55. b4 $2 (55. Ra7 {[Anmerkung des Autors: einer der Gewinnwege. Er ermöglicht das Betreten der vierten Reihe, obgleich der Gewinn noch kompliziert bleibt]}) 55... Kc4 56. a3 Rh5 (56... Rf8+ {würde hier plötzlich noch remis halten aber relativ kompliziert}) 57. Ke4 Rg5 58. Ra8 Rh5 59. Ra7 Rh4+ 60. Kf5 Rh5+ 61. Kf4 Rh4+ 62. Kg5 Rh8 63. Ra5 Rb8 64. Kf6 Rb6+ 65. Ke7 Rh6 66. b5 Kc5 67. a4 Rg6 68. Ra8 Rh6 69. Kf7 Rb6 70. Ke7 Rh6 71. Kd7 Rg6 72. Kc7 Rg7+ 73. Kb8 Rh7 74. Ra7 Rh6 75. Rb7 Kb4 76. Ra7 (76. b6 { [Anmerkung des Autors: eine alternative sehr interessante Gewinnvariante war diese hier]} Kxa4 77. Ra7+ Kb5 78. b7 Rh8+ 79. Kc7 Rh7+ 80. Kd6 Rh6+ 81. Ke5 Rb6 82. Kd5 $1 {mit Zugzwang}) 76... Kc5 77. Rc7+ Kb4 78. Ka7 Kxa4 79. b6 Kb5 80. b7 Ra6+ 81. Kb8 Rh6 82. Rc1 1-0
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Damit stand unser Sieg des Wochenendes fest! Herzlichen Glückwunsch zu der Leistung! Ein paar graue Haare könnten bei den Zuschauern noch hinzu gekommen sein, aber am Ende steht dort die 1.

Es stimmte schon, was im Livestream von Ilja Zaragatski und Dennis Wagner gesagt wurde: „…aber vielleicht will Jan Pubantz Georg Meier auch einfach aus dem Schloss schießen“ (Kommentar zum c3-Sizi von Jan)"

 

Jan gegen Georg Meier
Da hilft auch tiefes Nachdenken nicht mehr

 

Johannes

Auch die überraschende Wendung der Ereignisse, als Viernheim hinten Dennis Wagner herausnahm und den Neu-Kommentator durch dessen Frau Dinara ersetzte (was an den hinteren drei Brettern die Vorbereitung durcheinanderwirbelte), konnte nicht verhindern, dass Johannes gegen den neuen Gegner Arik Braun gut aus der Eröffnung kam.

 

Johannes 2

 

Mit der starken Umgruppierung 16...Sb8 gefolgt von 17...Sc6 übte er störenden Druck auf den d4 aus. Später folgte dann noch symmetrisch sehr angenehm Sg8, um den Läufer nach f6 zu lassen. Auch wenn die Partie noch deutlich länger dauerte, wurde das Gleichgewicht nie ernstlich gestört. Eine sehr überzeugende Vorstellung! Remis

Felix

In der Eröffnung war es leider mein Gegner Rainer Buhmann, der etwas mehr von der Stellung wusste bzw. verstand. So geriet ich schnell auf die schiefe Bahn, als ich eine entscheidende Idee nicht sah. Anschließend gelang es mir noch, in einer Sequenz den zweiten Zug vor dem ersten zu spielen, wodurch ich einen Zwischenzug ermöglichte, den ich eigentlich vermeiden wollte. Etwas beruhigend ist hier der Rechner, der in der Ausgleichsvariante, die mein Gegner und ich gesehen hatten, noch ein vorteilhaftes Qualitätsopfer möglich gewesen wäre.
Die Stellung war beeindruckend schlecht und im Grunde konnte ich schon aufgeben. Aber da der Zeitverbrauch meines Gegners etwas freigiebig war, wollte ich es mir zumindest noch anschauen. Der Tiefpunkt war, als der Rechner bereits das Matt herunterzählte:

 

Felix 2
Ja, so stand es wirklich...

 

Doch dann wollte er es zu genau bzw. zu direkt machen, was sich als unerwartet schwierig herausstellte. Es gewann hier natürlich vieles, am schnellsten 27...dxe3, wonach Weiß nicht gut wiedernehmen kann (28.fxe3 Td3; 28.Txe3 Dxh2). Mein letzter Trick 28.f4 würde zwar nach 28...Dxf4?? 29.Dxh7+! Kxh7 30.Lxg5+ Kg6 31.Lxf4 ausgleichen, aber nach einfach 28...Dd5 lässt sich der Mattangriff nicht mehr aufhalten. Gespielt wurde 27...Dd5, was nach 28.Th5 Te5 (f6!?) 29.Lxg5 plötzlich wieder etwas Spiel zuließ. Der Rechner lächelt nur müde (29...Txg5 30.Dxh7+ ist objektiv nur Strohfeuer oder 29...d3 30.Lxd8 Txe3+ wird Matt), aber dem Menschen wird es etwas unheimlicher.

Mirakulös war es nach dem Partiezug 29...Dh1+ 30.Kd2 dxe3++ 31.Kc3 nicht Matt und der Sieg wurde immer schwieriger, bis er meinem Gegner nur noch vom Inkrement lebend entglitt. Wie es dann so kommt, kippte die Partie dann völlig und plötzlich hatte ich bei sicherem König zwei Bauern mehr. Trivial war es aber nicht und der (wahrscheinliche) Gewinn erforderte sehr direktes Vorgehen, was ich nicht überblicken konnte. Da mein Gegner sich sehr genau verteidigte, verflachte die Partie zum Remis.

Sreyas

Gegen Dinara sah sich Sreyas einer guten Vorbereitung gegenüber. Sein Versuch, eine Qualität zu opfern, hatte zwar den Erfolg, seine Gegnerin aus dem Buch zu bringen, vollwertige Kompensation hatte er dafür jedoch nicht. Praktisch muss das noch nicht unbedingt etwas heißen, aber wirklich in die Nähe von realen Chancen schien er nie zu kommen. Niederlage

 

Felix gegen Rainer Buhmann, Sreyas gegen Dinara Wagner
Vorne der Autor gegen Rainer Buhmann, hinten spielt Sreyas gegen Dinara Wagner. Foto von Ina Gottschall

 

Mit der 2,5:5,5 Niederlage haben wir die Erwartungen weit übertroffen und unser Ziel erreicht. Wir würden auch noch gerne Johannes' Kommentar zum Sieg von Jan einbringen: "Letztes Tor entscheidet". Auch wenn das offiziell keine Anerkennung finden wird, konnten wir uns an dem Wochenende durchaus auch als Sieger fühlen (jedenfalls Jan und die Mannschaft)!

Zufrieden konnten wir die Heimreise antreten (oder im Falle von Anthony den Urlaub in Prag). Die Stimmung in der Mannschaft ist eines der besten Dinge diese Saison und so gestaltete sich auch die lange Heimfahrt sehr angenehm.

Wir sind bereit für unser erstes und einziges Heimspiel der Saison: der Saisonabschluss im Sitz des Landessportbund (am Maschsee) am 27. und 28. April. Wir freuen uns auf die Zuschauer, wenn wir noch einmal den Kampf auf Bundesliagebene aufnehmen!

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